Projekt und Etappen

ERMES-ii (2022-2025)

Entwicklung der Grundwasser-Ressource und Monitoring des Eintrags von Spurenstoffen in das Grundwasser des Oberrheingrabens mit innovativen Instrumenten

Entwicklung der Qualität des Grundwassers im Oberrheingraben zwischen Basel und Mainz-Wiesbaden unter besonderer Berücksichtigung des Spurenstoffeintrags aus Oberflächengewässern.

Das Projekt begann im Oktober 2022 und wird im Dezember 2025 abgeschlossen sein.

ERMES-ii zielt darauf ab, die Überwachung der Präsenz historischer und aufkommender Schadstoffe im Oberen Rheingrundwasser fortzusetzen. Um dieses grundlegende Wissen zu vertiefen, insbesondere im Hinblick auf Mikroverunreinigungen, und um Maßnahmen zur Erhaltung des natürlichen Erbes zu unterstützen, bringt das ERMES-ii-Projekt drei bedeutende Innovationen mit sich:

  • Fokussierung auf neuartige Spurenstoffe, darunter PFAS, Metaboliten von Pflanzenschutzmitteln, Arzneimittelrückstände und Weichmacher
  • Untersuchung der qualitativen Auswirkungen der Infiltration von Kläranlageneinleitungen aus Oberflächengewässern in das Grundwasser
  • Einsatz von innovativen Analyseverfahren wie Non-Target-Screening.

ERMES (2016-2019)

Entwicklung der Ressource – Monitoring des Eintrags von Spurenstoffen in das Grundwasser des Oberrheingrabens

Entwicklung der Grundwasserqualität im Oberrheingraben von Basel bis Mainz-Wiesbaden und Empfehlungen zur Reduktion historischer und neuartiger anthropogener Schadstoffe.

Die Laufzeit des Projekts erstreckt sich von Januar 2016 bis Dezember 2018.

Es fällt unter das spezifische Ziel „Verbesserung der Qualität der Ökosystemdienstleistungen am Oberrhein“ des europäischen Programms INTERREG V und schließt sich an die von der Région Alsace seit 1992 durchgeführten Bestandsaufnahmen der Grundwasserqualität im Elsass und im grenzüberschreitenden Raum an.

Kontext

Der Oberrheingraben ist einer der bedeutendsten Grundwasserspeicher in Europa.

Der Grundwasserspeicher des Oberrheingrabens erstreckt sich über fast 300 km von Basel bis Mainz/Wiesbaden.

Der Grundwasserspeicher des Oberrheingrabens erstreckt sich über fast
300 km von Basel bis Mainz/Wiesbaden.
Quelle: APRONA

 

Grundwasserkörper
Eckdaten

Durchschn. West-Ost-Ausdehnung :                     40 km (30 km zw. Vogesen und Schwarzwald)
Durchschn. Mächtigkeit :                                            80 m
Tiefe :                                                                                    einige Meter bis über 220 m
Fläche :                                                                                 2 800 km²
Volumen :                                                                            ca. 35 Mrd. m³
Fließgeschwindigkeit :                                                  1 bis 2 m/Tag in Süd-Nordrichtung– in bestimmten Abschnitten 
                                                                                                 Beschleunigung bis zu 50 m/Tag

 

Das Grundwasser des Oberrheingrabens ist eine gemeinsame Ressource des Elsass auf französischem Staatsgebiet, der deutschen Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen und der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft im Nordwesten der Schweiz. 

Die nachstehende Karte zeigt die natürlichen Grenzen des oberrheinischen Grundwasserkörpers in den drei betroffenen Ländern.



 

Hydrosystem
Hydrosystem (Quelle: APRONA, 2014)

Der Oberrheingraben ist einer der größten Grundwasserspeicher Europas und als natürliche Ressource für die wirtschaftliche Entwicklung der Region von großer Bedeutung. Ihre Versorgung mit Trink-, Bewässerungs- und Brauchwasser hängt wesentlich von diesem Wasservorrat ab.

Aufgrund des Fehlens einer schützenden Deckschicht und des geringen Flurabstands in diesem grenzüberschreitenden Raum ist die Ressource besonders anfällig gegenüber anthropogenen Schadstoffbelastungen. Es besteht die Gefahr, dass sich die Grundwasserqualität aufgrund zahlreicher diffuser und/oder punktueller Belastungen durch Industrie, Landwirtschaft und Haushalte bzw. Belastungen der Oberflächenwasser, die in das Grundwasser eindringen, verschlechtert.

Seit einiger Zeit rücken die Erfordernisse des Grundwasserschutzes und die Notwendigkeit einer Veränderung der individuellen und gemeinsamen Verhaltensweisen im gesamten Gebiet des Oberrheins zunehmend ins Bewusstsein. Die Einbeziehung der fachlichen und finanziellen Partner im grenzüberschreitenden Raum für die Umsetzung neuer Lösungsansätze ist eine Grundvoraussetzung für den Erfolg des Projekts.

Die Projektphasen

Das Projekt umfasst mehrere Phasen:

  1. Vorbereitung : Festlegung der zu untersuchenden Parameter und Organisation der Mess- und Analysekampagnen ;
  2. Datenerhebung : Umrechnung und Aufnahme der grenzüberschreitenden Ergebnisse in die gemeinsame Datenbank ;
  3. Auswertung : statistische Berechnung und kartografische Darstellung der Ergebnisse ; 
  4. Interpretation : Bestandsaufnahme und Untersuchung der Entwicklung der Schadstoffbelastung bei den Partnern ;
  5. Maßnahmenvorschläge: Entwicklung und Vorschlag von Maßnahmen zur Bewahrung und Wiederherstellung der Grundwasserqualität des Oberrheingrabens.

Die Umsetzung des Projekts erfordert eine umfassende Abstimmung der von den Partnern angewandten Methoden, insbesondere hinsichtlich der Auswahl der gemeinsamen Parameter und der Gestaltung des Messnetzes für den Projektteil „neuartige Spurenstoffe“ (Medikamentenrückstände, neue Pflanzenschutzmittel und Abbauprodukte, per- und polyfluorierte Chemikalien [PFC], Süßstoffe u.a.).

Die nachstehende Zeitleiste veranschaulicht die vier großen Projektphasen.

 

Projektbeteiligten

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Technische und Finanzielle Partner

  • Interreg Oberrhein Rhin Supérieur

Deutschland

LU Baden-Württemberg
Hessisches LNUG
Landesamt Für Umwelt - Rheinland-Pfalz
Struktur und Genehmigungsdirektion - Rheinland-Pfalz

Frankreich

BRGM
Aprona
Agence de l'eau Rhin-Meuse
DREAL
Région Grand Est
Collectivité Européenne d'Alsace
ITES - École & observatoire des sciences de la Terre

Schweiz

AUE Kantone Basel-Stadt
AUE Kantone Basel-Landschaft